Gleichberechtigung

Manchmal kommen auch schöne Sätze aus Bayern, schöne Ideen. Sie werben für Toleranz und Achtung, für Solidarität mit den Schwächeren und für Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Diese sei "anzunehmen, einzuüben und auch selbstbewusst zu vertreten".

Dass es Menschen gibt, die diese Gleichberechtigung ablehnen, auch das wird gesehen. Derjenige kann dann verpflichtet werden, "sich einem Grundkurs über die Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu unterziehen". Die Sätze sind wichtig für Migranten, aber nicht nur für sie.

Ein Gedanke steht dahinter: Wer den Zustand einer Gesellschaft beurteilen will, der betrachte den Umgang mit den Rechten von Frauen. Die Gleichberechtigung kann als Indikator dienen: wie modern ist dieses Land?

Also, wie sieht es aus?

Manchmal kommen Politiker an die Macht in dieser Republik, denen es schwerfällt, Gleichberechtigung "anzunehmen, einzuüben und auch selbstbewusst zu vertreten". Innenminister Horst Seehofer, CSU, erträgt es nur schwer, eine Chefin zu haben. Vielleicht hat er einen Integrationskurs nötig: Der Gedanke drängte sich auf beim Blick auf das Foto, mit dem er die Machtverteilung im Innenministerium präsentierte: acht Staatssekretäre. 

(der Spiegel, 2018) 




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