Legalisierte Prostitution

Üb. 1. Entscheide zuerst, ob du dafür oder dagegen bist und mach deine eigene Liste. Dann lies die gegebene Liste und diskutiere deinen Standpunkt mit einem Partner.


Legalisierte Prostitution
pro
contra

1. Prostitution ist eine Perversion der schönsten Begegnung. Soll der Staat sie, wenn er sie schon nicht beseitigen kann, auch noch fördern?

2. Prostitution bedeutet Ausbeutung, vor allem von Frauen durch Männer. Kann eine auf Gleichberechtigung bedachte Gesellschaft das dulden?

3. Wo Prostituierte sind, da sind, wie Erfahrung lehrt, auch Zuhälter; wo Zuhälter sind, da ist auch Kriminalität, die vom Rauschgifthandel über Erpressung und Körperverletzung bis zum Mord reichen kann.

4. Legalisierung der Prostitution und ihrer Industrien fördern Frauen-und Mädchenhändler.

5. Eine durchaus noch, oder wieder, akute Gefahr, die "häufig wechselnder Geschlechtsverkehr" mit sich bringt, sind Geschlechtskrankheiten.

6. Legalisierung der Prostitution bringt die Prostitutions-Industrie nicht unter Kontrolle, sondern verhilft ihr zu noch größerer Verbreitung.

7. Entkriminalisierung der Prostitution erhöht die Nachfrage danach: sie ermutigt Männer, Frauen für sexuelle Dienste zu kaufen.


1. Ganz außerhalb von Bordellen finden solche Transaktionen dauernd statt: kaschiert, verbrämt, weniger ehrlich.

2. Und wenn eine Frau nun auf diese Weise ihr Geld verdienen will: welcher Mann maßt sich ein Recht an, sie daran zu hindern?

3. Prostitution verhindert Vergewaltigungen.

4. Gerade die staatlich geduldete und dadurch auch überwachbare Prostitution gibt die Möglichkeit zu Gesundheitskontrollen.






Mythen der Prostitution

Mythos 1: Prostitution bedeutet die Verwirklichung der sexuellen Freiheit und sexuelle Selbstbestimmung der Frau.

Für sexuelle Selbstbestimmung zu kämpfen bedeutet nicht, dass das System der Prostitution als normal werden sollte. Bei Prostitution geht es nicht darum, mit wem Frauen Sex haben dürfen, sondern ob Männer sexuelle Handlungen mit Frauen kaufen dürfen.
Es geht bei der Prostitution nur um die sexuellen Wünsche der Sexkäufer, nicht um die Prostituierte und deren Sexualität. Die meisten Prostituierten empfinden ihre Tätigkeit nicht als Sex, sondern häufig als Missbrauch. Sie versetzen sich währenddessen in einen mentalen Zustand, der ihre Empfindungen von dem Geschehen abkoppelt, um es überhaupt ertragen zu können – in der Psychologie wird dieser Zustand Dissoziation genannt. Dieses mentale Abspalten wird zunächst bewusst von Prostituierten angewendet, um sich zu schützen. Viele Frauen nehmen Drogen, Alkohol oder Psychopharmaka, um ihre Tätigkeit als Prostituierte überhaupt ertragen zu können.

Mythos 2: Die Prostituierten machen das doch freiwillig.

Das öffentliche Bild der Frauen in der Prostitution wird maßgeblich durch die Medien geprägt, da Prostitution meist sehr isoliert vom Rest der Gesellschaft stattfindet. Da liegt es nahe, dass viele Menschen eher an eine selbstbewusste, deutsche Domina denken, die sich ihre „Kunden“ selbst aussucht, die von niemandem abhängig ist, und die Prostitution als tolle Arbeit ansieht. Dabei handelt es sich hier um eine extreme Minderheit unter den Prostituierten, die jedoch in den Medien sehr präsent sind. Unsichtbar bleiben dagegen die vielen Prostituierten aus dem Ausland, die wegen ihrer finanziellen Notlage keine andere Möglichkeit sehen, als in der Prostitution tätig zu sein.

Viele Prostituierte waren beim Einstieg in die Prostitution noch nicht volljährig. Als jetzt erwachsene Frauen wird ihnen jedoch eine freiwillige Tätigkeit in der Prostitution unterstellt. Bekannt ist ebenso, dass Missbrauch und Gewalterfahrung in der Kindheit, Obdachlosigkeit oder Drogen- und Alkoholmissbrauch das Risiko erhöhen, dass Frauen in die Prostitution geraten.

Armutsprostitution ist keinesfalls „freiwillig.“

Vor allem Migrantinnen aus ärmeren osteuropäischen werden teilweise sogar von Familienmitgliedern dazu gebracht sich zu prostituieren oder sie selber sehen dies als einzige Möglichkeit, der Armut zu entkommen und die eigene Familie finanziell zu unterstützen.
Die meisten Frauen in der Prostitution wollen, wenn überhaupt, nur eine gewisse Zeit in der Prostitution bleiben und die überwiegende Mehrheit würde gerne aussteigen. Der Ausstieg aus der Prostitution gestaltet sich jedoch meist sehr schwierig: (Emotionale) Abhängigkeit zum Zuhälter/Bordellbetreiber, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit, Traumatisierung, fehlende Perspektive außerhalb der Prostitution, oder ein mangelndes Selbstwertgefühl, sind einige der Gründe, die einen Ausstieg erschweren. Von Freiwilligkeit kann hier nicht die Rede. Im System der Prostitution geht es um die sexuelle Ausbeutung von Frauen.






    Fragen:
    
    1. Was bewegt die Frauen den Beruf der Prostituierten zu ergreifen?

    2. Wie kann man Frauen deiner Meinung nach vor Prostitution schützen?

    3. Sollte Prostitution verboten sein? Bist du dafür oder dagegen?



 
  *Die Artikel sind oft polemisch und spiegeln NICHT die Meinung der Autorin des Blogs. 

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