Ausnahmezustand in Haiti DW

 

 

Ausnahmezustand in Haiti

 

Gangs haben die Macht übernommen, eine Regierung gibt es nicht mehr, auf den Straßen herrscht Gewalt. Für die Menschen ist es lebensgefährlich, aus dem Haus zu gehen – der Inselstaat Haiti versinkt im Chaos.

Die Lage im
karibischen Inselstaat Haiti ist eskaliert: „Kriminelle haben das Land übernommen. Es gibt keine Regierung“, sagte Bharrat Jagdeo, Vizepräsident von Guyana bei einer Dringlichkeitssitzung der karibischen Staaten. Seit dem 4. März 2024 gilt in Haiti der Ausnahmezustand, die Regierung hat aber kaum noch Einfluss. Am 11. März trat Interimspremierminister Ariel Henry zurück. Auf den Straßen liegen Tote, Gangs greifen Regierungsgebäude und Polizeistationen an. Hunderttausende Menschen sollen innerhalb des Landes auf der Flucht sein.

Außerdem steht das Land vor einer schweren Hungersnot, schon jetzt hat jeder zweite der mehr als elf Millionen Einwohner nicht genug zu essen. Dabei ist es sehr gefährlich geworden, auch nur auf die Straße zu gehen. „Jedes Mal, wenn man das Haus verlässt, um zu arbeiten oder
sich zu versorgen, geht man das Risiko ein, überfallen oder entführt zu werden“, sagt Antoine Jeune, der als Katastrophenhelfer vor Ort arbeitet.

„Die beiden
dominierenden Gangs haben die faktische Gewalt über das Land“, so Politikwissenschaftler Günther Maihold. Ihr mächtigster Mann ist Jimmy Chérizier, der die Regierung Haitis übernehmen will. In Interviews verspricht er dem Land eine bessere Zukunft unter seiner Führung. Maihold glaubt ihm nicht: „Chérizier ist in eine Vielzahl illegaler Geschäfte verstrickt“, sagt er. Außerdem wurde er bei der Polizei entlassen, weil er für einige tödliche Gewalttaten mitverantwortlich sein soll.

Haiti braucht nun dringend Hilfe – von wem, ist allerdings unklar. Eine Friedens
truppe der Vereinten Nationen könnte für Sicherheit sorgen. Doch viele Menschen sind gegen einen Einsatz der Blauhelme, die bis 2017 schon einmal im Land waren. Auch der Plan, eine von den USA finanzierte Polizeitruppe aus Kenia nach Haiti zu schicken, ist bisher gescheitert. Angeblich sollen in Haiti bald Neuwahlen stattfinden. Doch das ist in der aktuellen Situation unwahrscheinlich.

 

Ausnahmezustand, -zustände (m.) – stan wyjątkowy

Gang, -s (f., aus dem Englischen) – grupa przestępcza

im Chaos versinken – pogrążyć się w chaosie

karibisch -  na Karaibach (in der Karibik liegend)

eskalieren – zaostrzyć się

Vizepräsident, -en/Vizepräsidentin, -nen - Wiceprezydent

Dringlichkeitssitzung, -en (f.) – pilne posiedzenie

Interimspremierminister, -/Interimspremierministerin, -nen – premier tymczasowy

jemanden an|greifen - atakować

sich versorgen – zaopatrzyć się

ein Risiko ein|gehen – podjąć ryzyko

jemanden überfallen - napaść

jemanden entführen – uprowadzić

dominieren - dominować

faktisch - faktycznie

in etwas verstrickt sein – być w coś uwikłanym

Truppe, -n (f.) wojsko; hier: das Team;

Blauhelm, -e (m.) potoczne określenie: żołnierzy Organizacji Narodów Zjednoczonych

rozmieszczonych w międzynarodowych misjach pokojowych

scheitern – ponieść porażkę

keinen Erfolg haben; nicht gelingen

 

MP3 + ćwiczenia tutaj


 

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